Die Aufgabe von Licht in der Foodfotografie

von | 28. Mai 2024 | Grundlagen, Licht

Das Licht spielt eine zentrale Rolle in der Foodfotografie. Es kann den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem herausragenden Foodfoto ausmachen. Gutes Licht hebt die Texturen und Farben deines Foodmodels hervor und macht es appetitlicher. Schlechtes Licht hingegen lässt dein Foto flach und unattraktiv wirken und das solltest du vermeiden.

Eine Requisite in Food Fotos - Tipps und Tricks in der Foodfotografie
  • Save

Licht ist nicht nur ein rein technischer Aspekt, sondern auch ein künstlerischer. Es beeinflusst die Stimmung und Atmosphäre deines Foodfotos. Außerdem lenkt es den Fokus und die Aufmerksamkeit des Betrachters und sorgt für eine natürliche Farbdarstellung deines Gerichts.

Key Takeaways:

  • Gutes Licht ist essenziell für ansprechende Foodfotos.
  • Es beeinflusst Texturen, Farben und die Gesamtwirkung des Fotos.

Stimmung und Atmosphäre durch Licht in der Foodfotografie

Das Licht bestimmt, wie dein Foodfoto auf den Betrachter wirkt. Warmes Licht kann eine gemütliche, einladende Atmosphäre schaffen. Kaltes Licht hingegen suggeriert eine eher sterile, saubere Umgebung. Wenn du Licht geschickt einsetzt, lenkt es die Emotionen der Betrachter und lässt dein Essen verlockender erscheinen.
Stell dir vor, du siehst ein Bild von frischen Pancakes mit Beeren in warmem, goldenem Licht. Es vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit und Komfort. Solche Bilder wecken Erinnerungen an Zuhause und familiäre Mahlzeiten. Im Gegensatz dazu kann dasselbe Gericht mit kaltem, blauem Licht weniger appetitlich und eher distanziert wirken.

Key Takeaways:

  • Warmes Licht schafft eine gemütliche Atmosphäre.
  • Kaltes Licht kann steril und weniger einladend wirken.
  • Licht beeinflusst die emotionale Reaktion des Betrachters.
Vergleich von warmem und kaltem Licht in der Foodfotografie.
  • Save

Fokus und Aufmerksamkeit lenken durch richtiges Licht

Licht lenkt die Augen des Betrachters auf bestimmte Teile deines Bildes. Mit gezieltem Licht kannst du bestimmte Details hervorheben und andere in den Hintergrund treten lassen. Ein perfekt beleuchtetes Foodmodel wird zum Blickfang und zieht die Aufmerksamkeit sofort auf sich. Du kannst das Licht so platzieren, dass es die wichtigsten Elemente deines Foodfotos betont, sei es die glänzende Glasur eines Kuchens oder die Haube eines leckeren Cupcakes.

Foodfoto eines Desserts mit gezieltem Licht das die Details und Texturen betont.
  • Save

Den Hero deines Foodfotos richtig beleuchten

Wenn du gezielt Licht einsetzt, kannst du eine klare Hierarchie in deinem Foto schaffen. Der Hero, also der Star deines Foodfotos sollte immer die meiste Aufmerksamkeit bekommen, daher ist es wichtig, ihn richtig zu beleuchten. Durch seitliches Licht kannst du die Textur und Tiefe deines Gerichts betonen, während Gegenlicht schöne Highlights und ansprechende Schatten erzeugen kann. Wenn du Schatten in deinen Foodfotos aufhellen möchtest, kannst du Reflektoren (ein Stück Styropor, oder ein weißes Blatt Papier z. B.) verwenden, um Schattenbereiche aufzuhellen und das Licht gleichmäßiger zu verteilen.

Key Takeaways:

  • Gezieltes Licht lenkt den Fokus auf wichtige Details.
  • Seitliches Licht betont Textur und Tiefe.
  • Reflektoren helfen, Schatten aufzuhellen und das Licht gleichmäßiger zu verteilen.

Farben in der Foodfotografie optimal darstellen

Das richtige Licht sorgt dafür, dass die Farben des Essens natürlich und lebendig wirken. Falsches Licht kann Farben verfälschen und das Essen unappetitlich aussehen lassen, wenn du z.B. zwei Lichtquellen gleichzeitig nutzt (Fensterlicht und das Licht deiner Deckenlampen). Farben sind in der Foodfotografie essenziell, da sie sie die Frische und Qualität deines Foodmodels rüberbringen und kommunizieren. Wenn die Farben deines Fotos nicht stimmen, kann das Essen weniger ansprechend auf den Betrachter wirken. Eine saftige Tomate sollte leuchtend rot sein, nicht blass und ungesättigt.
Vergleichsbild zwischen gutem und schlechtem Licht in der Foodfotografie, das die Auswirkungen auf Farben und Texturen zeigt.
  • Save

Key Takeaways:

  • Richtiges Licht lässt Farben lebendig und natürlich wirken.
  • Falsches Licht kann Farben verfälschen und das Essen unappetitlich erscheinen lassen.
  • Farben sind wichtig, um Frische und Qualität zu vermitteln.

Vergleich von gutem und schlechtem Licht in der Foodfotografie

Gutes Licht nutzt natürliche Lichtquellen wie Fensterlicht oder weiches, diffuses Tageslicht. Es sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung und bringt die Farben deines Essens optimal zur Geltung.

Schlechtes Licht hingegen führt zu:

  • Starken Schatten: Diese können wichtige Details verdecken und dein Bild unprofessionell wirken lassen.
  • Überbelichteten Bereichen: Zu intensives Licht kann Details und Texturen auswaschen (sehr helle bis weiße Bildstellen).
  • Unnatürlichen Farben: Unterschiedliche Lichtquellen mit variierenden Farbtemperaturen erzeugen unnatürliche Farbstiche.
  • Flachem Bild: Mangelndes oder falsches Licht kann dein Foto leblos erscheinen lassen.
  • Reflexionen und Glanzlichter: Direktes Licht erzeugt unschöne Reflexionen auf glänzenden Oberflächen (durch das Nutzen eines Diffusors kannst du diese aber abmildern).
  • Geringer Farbsättigung: Schlechtes Licht lässt Farben blass und wenig gesättigt wirken.
  • Verzerrter Perspektive: Schatten und Licht beeinflussen die Form und Struktur deines Foodmodels.

Hier auf meinem Bild siehst du, dass die Farben ausgewaschen und wenig gesättigt wirken. Außerdem sind im hinteren Teil des Fotos keine Details mehr zu erkennen, es ist dort schlichtweg zu hell.

Foodfoto mit schlechtem Licht welches unnatürliche Farben und ausgefressene Lichter zeigt.
  • Save

Key Takeaways:

  • Gutes Licht nutzt natürliche Lichtquellen und sorgt für eine gleichmäßige und natürliche Ausleuchtung deines Fotos.
  • Schlechtes Licht erzeugt starke Schatten, überbelichtete Bereiche und unnatürliche Farben.
  • Eine richtige Lichtpositionierung und das Nutzen von z.B. Reflektoren sind u.a. entscheidend für qualitativ hochwertige Foodfotos.

Häufig gestellte Fragen zu Licht in der Foodfotografie

  1. Welches Licht ist am besten für Foodfotografie geeignet? Natürliches Tageslicht ist oft die beste Wahl, da es weiches, diffuses Licht bietet, das die Texturen und Farben deines Foodmodels optimal zur Geltung bringt.
  2. Wie kann ich harte Schatten in meinen Foodfotos vermeiden? Verwende Diffusoren wie ein weißes Tuch oder Backpapier, um das Licht weicher zu machen. Positioniere Reflektoren, um Schatten aufzuhellen.
  3. Welche Lichtquelle sollte ich nicht nutzen? Vermeide direktes Deckenlicht, da es unschöne Schatten und Reflexionen erzeugen kann. Unterschiedliche Lichtquellen mit verschiedenen Farbtemperaturen können zu unnatürlichen Farben führen.

 

Übung: Experimentiere mit Licht in der Foodfotografie

Ziel: Verstehen, wie unterschiedliche Lichtquellen und Lichtpositionierungen die Darstellung von Foodfotos beeinflussen.

Aufgabe:

  1. Materialien vorbereiten:
    • Ein Gericht deiner Wahl.
    • Kamera oder Smartphone.
    • Eine Lichtquelle – natürliches Licht von einem Fenster
  2. Setup für natürliches Licht:
    • Stelle dein Gericht in der Nähe eines Fensters auf, das gleichmäßiges, diffuses Licht bietet.
    • Fotografiere das Gericht aus verschiedenen Winkeln und Entfernungen.
    • Notiere dir die Unterschiede die du feststellst.
  3. Experimentiere mit künstlichem Licht:
    • Verwende eine Lampe, um dein Foodmodel zu beleuchten.
    • Probiere verschiedene Positionen der Lichtquelle aus (seitlich, von oben, von vorne).
    • Notiere dir die Unterschiede zu natürlichem Licht.
  4. Vergleiche die Ergebnisse:
    • Vergleiche deine Fotos, die mit natürlichem Licht aufgenommen wurden, mit denen, die mit künstlichem Licht aufgenommen wurden.
    • Achte auf Unterschiede in Texturen, Farben und Gesamtatmosphäre.

Und jetzt bist du dran 🫵. Nachmachen unbedingt erwünscht. Wenn du Fragen hast, schreibe sie mir gerne in die Kommentare.

Viel Spaß beim Ausprobieren und Fotografieren (◔◡◔) ❤️
Corinna

Das könnte dich auch interessieren

Die Drittelregel in der Foodfotografie

Die Drittelregel in der Foodfotografie

Drittelregel in der Foodfotografie - einfach erklärtDie Drittelregel ist ein einfaches Werkzeug in der Foodfotografie, das dir hilft, die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche, dein Foodmodel zu lenken. In der Foodfotografie bedeutet das, dass dein Essen oder Getränk dem...

mehr lesen
Tücher und Stoffe in der Food Fotografie

Tücher und Stoffe in der Food Fotografie

Tücher und Stoffe in der Food FotografieIch möchte dir ein kleines Geheimnis verraten: Wusstest du, dass schöne Tücher, Stoffe, feine Servietten oder sogar eine schlichte Tischdecke einen enormen Unterschied in deiner Food Fotografie machen können? Sie bringen nicht...

mehr lesen

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copy link
Powered by Social Snap